In der Welt der Kryptowährungen gibt es immer wieder Momente, in denen sich Gelegenheiten bieten, die von aufmerksamen Investoren genutzt werden können. Derzeit scheint Bitcoin in einer solchen Phase zu sein, da Analysten darauf hinweisen, dass die Kryptowährung unterbewertet ist und somit eine attraktive Kaufgelegenheit darstellt.
Laut Illia Otychenko, dem leitenden Analysten bei CEX.IO, hat die Anzahl der aktiven Bitcoin-Adressen in der vergangenen Woche um beeindruckende 39% zugenommen. Dies deutet auf eine steigende Nachfrage und Liquidität hin. Otychenko hebt hervor, dass ein solcher Anstieg historisch gesehen oft Preissteigerungen vorausgeht oder diese begleitet.
Ein weiterer wichtiger Indikator, der auf eine mögliche Unterbewertung von Bitcoin hinweist, ist der Rückgang des Network Value to Metcalfe Ratio (NVM). Dieses Verhältnis misst die Beziehung zwischen dem Marktwert von Bitcoin und der Aktivität auf seinem Netzwerk. Der aktuelle Stand des NVM ist auf einem Niveau, das seit dem Allzeithoch nicht mehr erreicht wurde, was darauf hindeutet, dass Bitcoin möglicherweise unter seinem intrinsischen Wert gehandelt wird. Otychenko betont, dass ähnliche NVM-Rückgänge in der Vergangenheit, wie Ende 2022 und im September 2023, zu Preiserholungen führten.
Aktuell wird Bitcoin bei $62.120 gehandelt, was einem Rückgang von 0,6% entspricht. Die Kryptowährung kämpft darum, sich über wichtigen technischen Indikatoren zu halten, insbesondere zwischen dem 200-Tage- und dem 50-Tage-Durchschnitt. Ein Ausbruch aus dieser Konsolidierung erfordert einen Anstieg über den 200-Tage-Durchschnitt bei höherem Handelsvolumen. Allerdings sind die jüngsten Kursgewinne mit abnehmendem Volumen verbunden, was auf einen Mangel an starkem Aufwärtsmomentum hindeutet.
Auf einer breiteren Ebene überdenken Analysten wie Brian Dixon, CEO von OTC Capital, die traditionelle Charakterisierung von Bitcoin als reines Risiko-Asset. Dixon weist darauf hin, dass große Finanzinstitute wie BlackRock die Ansicht von Bitcoin als reines Risiko-Asset in Frage stellen. Er betont, dass Bitcoin zunehmend wie Gold in wirtschaftlichen Abschwüngen agiert und somit als risiko-differenziertes oder sogar risikoarmes Asset betrachtet werden könnte.
Diese Verschiebung könnte Bitcoins Position in Anlageportfolios neu definieren und es zu einer attraktiveren Option für die langfristige Diversifikation machen. Dixon fügt hinzu, dass Bitcoin möglicherweise Schutz gegen Marktvolatilität bieten könnte, den traditionelle Assets nicht bieten. In Bezug auf institutionelle Flüsse haben Bitcoin-ETFs gemischte Ergebnisse gezeigt. Am Dienstag erreichten die Nettoabflüsse aus Bitcoin-Spot-ETFs insgesamt $18,6 Millionen, wobei der Fidelity Bitcoin ETF (FBTC) die Abflüsse mit $48,8 Millionen anführte. Im Gegensatz dazu verzeichnete der BlackRock ETF (IBIT) am selben Tag einen Zufluss von $39,5 Millionen.
Spot-ETFs, die Ethereum verfolgen, das relativ stabil geblieben ist, verzeichneten am 8. Oktober einen Nettoabfluss von $8,1 Millionen, wie Daten von SoSo Value zeigen.
Zum Zeitpunkt des Schreibens wird Bitcoin bei $62.050 gehandelt, während Ether bei $2.432 stabil bleibt, laut Daten von CoinGecko. Die unmittelbare Kursentwicklung von BTC hängt von bevorstehenden makroökonomischen Daten ab.
Alex Kuptsikevich, Senior Market Analyst bei FxPro, merkt an, dass die Protokolle der Federal Reserve und die bevorstehenden Verbraucherpreisindex-Inflationsdaten als Auslöser für die nächste Bewegung von Bitcoin dienen könnten. „Mögliche Auslöser für einen Ausbruch aus dieser Spanne könnten die Fed-Protokolle oder US-Inflationsdaten sein, wenn sie zu einer Neubewertung der Erwartungen in den traditionellen Märkten führen“, sagte Kuptsikevich in einer Mitteilung an Decrypt.
Insgesamt scheint Bitcoin in einer spannenden Phase zu sein, in der sowohl technische als auch fundamentale Faktoren auf eine potenzielle Aufwertung hindeuten. Für Investoren könnte dies eine Gelegenheit sein, die es zu nutzen gilt.